Ein Mauerblümchen packt die Koffer

15,80

Ein Mauerblümchen packt die Koffer – Vom Hüben und Drüben einer echten Berliner Pflanze

Dieses Buch erzählt die Geschichte eines kleinen katholischen Mädchens und seiner Entwicklung zur Frau und dreifachen Mutter im Osten Berlins – vor dem Hintergrund der Geschichte der Berliner Mauer, des Eisernen Vorhanges und des Kalten Krieges. Wir begleiten eine phantasievolle, willensstarke und bisweilen trotzige Persönlichkeit, die sich über Gott und die Welt Gedanken macht und ihr eigenes Leben entsprechend einzurichten versucht. Viele widersprüchliche, liebenswerte und unberechenbare Charaktere begleiten sie durch ihr Leben, bis sie sich im Jahre 1984 zusammen mit ihrem Mann entschließt, die DDR zu verlassen.

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Titelei „Ein Mauerblümchen packt die Koffer“

Artikelnummer: MB01_SC Kategorie: Schlagwörter: , , ,

Beschreibung

Aus dem Vorwort:
Es gab eine Zeit, in der gab es in Berlin eine Mauer. Die Rede ist nicht von unserer mittelalterlichen Stadtmauer, die die damalige Doppelstadt Berlin-Cölln umschloss und noch heute mit ihren historischen Überresten Touristen und Historiker in die Littenstraße lockt. Die Mauer, von der hier die Rede ist, war eine Wunde, eine tiefe Wunde, die infiziert und blutend fast drei Jahrzehnte lang der alten Stadt und ihrem Volk zusetzte, es zermürbte, unfrei machte, Familien zerriss und in zwei Lager teilte.
Ihr nach Osten gebeugtes Haupt war von mehreren Stacheldrahtbändern wie mit einer Dornenkrone gekrönt und wurde Tag und Nacht von bewaffneten Soldaten und scharf abgerichteten Hunden bewacht. Auf der östlichen Seite der Mauer wurde sie ihrem Volk gerne als Stadtmauer, als Schutz vor faschistischen Feinden und Bollwerk für den Frieden verkauft. Aber die Berliner waren nicht dumm. Sie wussten von den scharfen Tretminen und Drahtverhauen, von den Wachtürmen, Scheinwerfern und Alarmsirenen, die jeden, dem trotzdem ein Übersteigen der Mauer gelungen war, davon abhielt, den Weg gen Westen fortzusetzen. Sollte, trotz aller Risiken, auch dieser Weg erfolgreich gewesen sein, traf man auf den Zwilling der ersten Mauer. Mindestens 140 Menschen kamen hier ums Leben. Sie wurden erschossen, erlitten schwere Unfälle und wurden ohne Hilfe liegen gelassen. Wer erwischt wurde und vorerst mit dem Leben davonkam, wurde wegen Fahnenflucht eingesperrt, gefoltert und jeglicher Menschenrechte beraubt.
[…]
Bis in die heutige Zeit hat mich die Zeit der Mauer nicht losgelassen. Sie hat mich geprägt und verängstigt, nachdenklich gemacht und mich so empört, dass ich letztendlich den Mut hatte, dem Betonklotz die Stirn zu bieten. Den Beulen, Blessuren, dem Abschiedsschmerz und den psychischen Belastungen habe ich diesen Stolz, es erhobenen Hauptes mit meinen drei Kindern und Ehemann in den Westen geschafft zu haben, entgegenzusetzen.
Ein Heimatempfinden kann für mich nur in Verbindung mit Freiheit aufkommen.

Zusätzliche Information

Gewicht 0,81 kg
Größe 21 × 14,8 × 4,2 cm
Seitenzahl

636

Ausführung

Klebebindung

ISBN

978-3-944292-04-5